Reizvolle Strecke immer beliebter

Allgemeine Zeitung und Wiesbadener Kurier 

28.09.2009 - HOCHHEIM

Von Christina Schultz

VOLKSLAUF 800 Anmeldungen bei der TG Hochheim von Walkern und Läufern, darunter 100 Kinder

Wie bei einem Volksfest ging es beim 5. Hochheimer Weinbergslauf zu. Die Verantwortlichen der TG Hochheim, allen voran Armin Barnbeck von der Abteilung Leichtathletik, freuten sich über weit mehr als 800 Meldungen. Start und Ziel war wie immer beim Kanuverein in der Südstadt. Dort versammelten sich neben den Läufern auch viele Zuschauer und Fans, um ihre Favoriten anzufeuern.

25 Streckenposten

Schon am zeitigen Vormittag gingen 100 Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren für die 1000 Meter-Runde an den Start. 25 Streckenposten, das Rote Kreuz und die Hochheimer Feuerwehr sicherten die Runden ab und standen zur Versorgung der Sportler bereit, während weitere Helfer der TG rund um Start und Ziel für Getränke und Verpflegung zuständig waren.

"Im Mai haben wir mit den Planungen begonnen, und in den letzten vier Wochen ging es dann in die heiße Phase", berichtete Barnbeck. Schon die zahlreichen Voranmeldungen von Sportlern aus dem ganzen Umkreis zeigten, dass der Lauf von Jahr zu Jahr beliebter wird. Und das liegt nicht nur an der reizvollen Strecke, die am Main entlang führt, durch die Weinberge geht, vorbei an der Kirche St. Peter und Paul, um in der Rückrunde am Maindamm entlang in der Zielgerade wieder zum Kanuverein zu stoßen. Auch die Organisation sei jedes Mal lobenswert, da sind sich die Sportler sicher. "Unser Weinbergslauf wird immer populärer", freute sich ein älteres Ehepaar, das beim Start der Läufer unbedingt dabei sein wollte.

Neben vielen Hobby-Sportlern ging auch die Profiläuferin Helga Napierski an den Start, die vier Wochen zuvor in Finnland als Vizeweltmeisterin der Senioren im Marathon durchs Ziel lief. "Wir sind zum ersten Mal dabei und machen das Ganze um fit zu bleiben und Spaß zu haben", versicherte Gudrun Badeck, die mit drei Mitstreitern vom Bad Camberger WSC (Wintersportclub) Goldener Grund angereist war. Zwei Runden über jeweils 7,5 Kilometer waren für die versierten Skiläufer Ehrensache. Auch die "verschreibungspflichtigen Frauen" der Paracelsus-Apotheke waren mit sieben Läuferinnen dabei. "Wir machen gerne bei solchen sportlichen Ereignissen mit, weil wir sowieso das ganze Jahr am Laufen sind, und weil wir im Training bleiben wollen, um im nächsten Jahr wieder am Hochheimer 24 Stunden-Lauf teilzunehmen. Das ist für uns ein absolutes Muss", bekräftigte Sonja Marquardt.

"Bei uns müssen die Leute durch die Hölle gehen", scherzte Bürgermeisterin Angelika Munck, mit Blick auf die Strecke durch die bekannte Weinbergslage Hochheimer Hölle. "Go, Mann, go", so lautete ein Transparent einer Ehefrau am Rande der Strecke, und ein Teilnehmer konnte sich kurz vor dem Startschuss immer noch nicht so recht in die richtige Laufrichtung orientieren: "Wie rum geht es hier eigentlich"? Doch letztlich liefen alle in die gleiche Richtung, Läufer wie 160 Walker, die sich als dritte Gruppe auf den Weg machten.

Armin Barnbeck gab das Startzeichen nicht mit einer der üblichen Pistolen, die oft an Ladehemmung leiden. "Unsere Startklappe aus Holz ist lauter als jeder Schuss."
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