Erster Weinbergslauf erweist sich als Publikumsmagnet

Hochheimer Zeitung 30. September 2005

(hz) - Punkt 11 Uhr ertönte am Sonntag der Startschuss am Bootshaus des Kanuvereins. Knapp 500 Läufer und Walker gingen bei herrlichem Spätsommerwetter auf die anspruchsvolle Strecke: Vorbei am Seglerheim, wo noch alles dicht gedrängt war, liefen und walkten die Teilnehmer zwischen Weinbergen und Main bis zur vierten Unterführung der Bahn. Hier, bei km 2,7, war auch die erste Wasserstation, an der viele Läufer eine Erfrischung zu sich nahmen. Das Feld hatte sich da auch schon etwas gestreckt, so dass es keine Schwierigkeiten durch die Verengung in der Unterführung und dem anschließenden Anstieg gab. Oberhalb der Bahnlinie ging es zurück Richtung Hochheim, vorbei am Königin-Victoria-Denkmal, an der Weinbergsaussicht, der Weinbergskapelle zur Kirche St. Peter und Paul. Unterhalb des Küsterhauses gab es einen zweiten Wasserstand. Gestärkt ging es von dort auf die letzten zwei Kilometer. Am Weinbergspanorama entlang durch die Weinlage Domdechaney bis hin zur Autobahn. Über die Südanbindung führte die Route weiter durch Reben und Schrebergärten. Durch das Viadukt unter der Bahn hindurch kamen die Läufer dann auf den Weg unter der Autobahnbrücke entlang, wo schon der Maindamm zu sehen war. Von dort waren es nur noch 500 Meter zum Ziel. Der Schlussspurt führte über den Damm oberhalb der Mainuferwiesen, vorbei am Bonifatius-Gedenkstein zurück zum Ziel am Bootshaus. Hier erwarteten hunderte von Zuschauern die erschöpften, aber glücklichen Sportler mit jubelndem Beifall.

Bereits nach 27 Minuten und 19 Sekunden kam als schnellster Läufer Lokalmatador Tim Lipecki ins Ziel. Siegerin bei den Läuferinnen wurde Claudia Wassermann in 34 Minuten und 45 Sekunden, bei den Walkerinnen kamen gemeinsam Andrea Ditt und Daniela Löw als Erste ins Ziel, bei den Walkern siegte Jürgen Geiger. Die komplette Ergebnisliste kann unter www.tghochheim.de/leichtathletik eingesehen werden.

Kurz nachdem der letzte Walker die Ziellinie überquert hatte, konnte die Siegerehrung stattfinden.

Das Vorbereitungsteam Armin Barnbeck von der Turngemeinde Hochheim, Stefan Benner von der Orthopädenpraxis, Ellen Umstätter vom Verein Gesundheit und Lebenskunst und EDV Experte Alexander Werre von der TG waren begeistert über die gelungene Veranstaltung.

Initiatoren und Teilnehmer danken dem Bauhof der Stadt Hochheim, dem Kanuverein, dem DRK Ortsverein Hochheim, der Freiwilligen Feuerwehr Hochheim, den Sponsoren und allen Helfern, die diesen Lauf möglich machten. Nach einer ersten Manöverkritik der Veranstalter steht fest: der 2. Weinbergslauf findet am 24. September 2006 statt. Dann sollen allerdings ein verkürzter Kinderlauf, und wahrscheinlich zwei verschieden lange Strecken angeboten werden.

wbl_2005_1

Armin Barnbeck beim Moderieren der Laufveranstaltung

"Und da packt mich auf einmal der Ehrgeiz"


TG-Präsident Georg Schäfer walkt mit beim ersten Hochheimer Weinbergslauf / Begeisterung über die gute Organisation

Hochheimer Zeitung 30. September 2005

(gs) - Es ist 10.40 Uhr, als ich am Sammelplatz eintreffe. Dort herrscht schon ein unglaubliches Gedränge, aber schnell erfahre ich: "Rechts gibt's die Startnummern, links die Chips für die Zeitmessung." In der Warteschlange treffe ich schon viele Bekannte, ja, es trifft sich anscheinend halb Hochheim und dazu noch viele Laufgruppen aus der Umgebung. Viele ziehen sich gleich das grüne Weinbergslauf-T-Shirt über. Ich bekomme leider keines mehr, da ich eine Startnummer über 450 habe.

Auf einen Zeitmessungschip verzichte ich, weil ich (noch) denke, für mich als Walker sei die Zeit doch nicht so wichtig. Dann geht's auch schon auf die Straße zur Aufstellung. Eng wird's da, und ich sortiere mich im hinteren Bereich ein, damit die schnellen Läufer vorne wegeilen können. Dann hört man die Stimme der Bürgermeisterin, wie sie den Start ankündigt. Und dann zählen alle mit: fünf, vier, drei, zwei eins - der Schuss ertönt und der 1. Hochheimer Weinbergslauf ist gestartet. Ich drücke auf meine Sportuhr und laufe los. Das ist aber mit den Nordic-Walking-Stöcken gar nicht so einfach, obwohl ich schon ganz an der Seite laufe. Schließlich will ich weder jemanden verletzen noch zum Stolpern bringen. Deshalb weiche ich erst mal auf die Wiese neben dem Weg aus und überhole so einige Walker. Dann kommen mir Bedenken: Bin ich zu schnell, halte ich das Tempo 7,5 km durch? Ich kontrolliere meine Pulsfrequenz: ziemlich hoch, aber noch im grünen Bereich. Als sich die Läufer und Walker hinter den Hochheimer Mainterrassen so langsam sortiert haben, finde ich mich schnell hinter einer Gruppe von fünf Frauen, deren Tempo ich als sehr angenehm empfinde. Ich hänge mich dran und bleibe da, auch als sich die Strecke in Richtung Flörsheim zieht und ich bereue, dass ich keine Kopfbedeckung aufgesetzt habe. Denn die Sonne brennt mir ganz schön ins Gesicht.

Da kommt auch schon die Getränkestelle vor dem Durchgang unter der Bahnlinie. Die Treppen am Aufstieg sind gemein, und danach muss ich doch ein paar Meter das Tempo zurücknehmen. Aber ich finde wieder zu meinem Rhythmus, und bald sehe ich das Schild mit der 3, das heißt schon drei Kilometer geschafft! Nun stehen immer öfters an den Weggabelungen Zuschauer, die klatschen und uns anfeuern. Das tut gut! Unterhalb der Kirche sorgt Familie Stichel für erneute Wasserzufuhr, und nach dem kurzen Anstieg weiß ich, jetzt geht's nur noch bergab.

Nach der Unterquerung der Autobahn naht der Endspurt auf dem Hochwasserdamm. Vorher gibt es noch eine (die einzige!) unschöne Szene, als ein Radfahrer sich partout nicht an die Anweisung hält, den unteren Weg zu benutzen, sondern auf der Laufstrecke weiterfährt und nicht an üblen Schimpfwörtern spart. Aber das ist vergessen, als das Ziel ins Blickfeld kommt. Und da packt mich - kaum zu glauben - auf einmal der Ehrgeiz. Ich spüre noch ungeahnte Kraftreserven und will es wissen. So lasse ich es mir nicht nehmen, auf die letzten 50 Meter noch einige Mitwalkerinnen zu überholen. Glücklich und total außer Atem laufe ich an den vielen applaudierenden Zuschauern vorbei ins Ziel und stoppe meine Zeit. Mit der bin ich zufrieden und will jetzt nur noch etwas trinken. Leider sind die 550 Flaschen Apfelschorle schon leer - da haben sich wohl auch Nichtläufer bedient. Aber ich habe noch Wasser in meiner Trinkflasche, und dann geht es sowieso zum Brötchen- und Kuchenbüffet. Toll, was die Helferinnen und Helfer der TG da alles aufgebaut haben! Sie haben alle Hände voll zu tun, denn die Nachfrage ist riesig. Und schneller als gedacht ist alles aufgegessen. Draußen reichen schon bald die Tische und Bänke nicht mehr aus, also werden immer mehr rausgetragen und aufgestellt. Bis runter auf die Wiese unterhalb des Kanuclubs sitzen die Gruppen zusammen und warten auf die Siegerehrung. Erfahrungen werden ausgetauscht. Es herrscht durchweg Begeisterung über die gute Organisation. Auch erfahrene Läufer, die viele ähnliche Events mitgemacht haben, sind des Lobes voll, insbesondere weil es sich um den ersten Hochheimer Lauf handelte. Es kommen auch Anregungen, was man verbessern kann. Immer mit dem Zusatz: "Keine Kritik, nur Anregungen!" Schließlich die Siegerehrung - leider etwas zu sehr in die Ecke gedrückt und ohne Treppchen - mit viel Applaus und dem Dank an die Organisatoren, Helferinnen und Helfer. Schon kurz danach werden die Ergebnisse ausgehängt, und alle Teilnehmer können ihre Platzierung nachschauen. Gut gestärkt und mit inzwischen wieder beruhigtem Puls mache ich mich auf den Weg nach Hause und freue mich schon auf den 2. Hochheimer Weinbergslauf.

wbl_2005_2

Georg Schäfer auf der Zielgeraden

 

"1. Hochheimer Weinbergslauf"
(Stefan Benner) - Am 25.09.2005 fand bei bestem Laufwetter der 1. Hochheimer Weinbergslauf statt.
Pünktlich um 11 Uhr schickte Frau Bürgermeisterin Munck die 486 Teilnehmer auf die zum Teil recht anspruchsvolle Strecke. Bereits nach 27 Minuten und 19 Sekunden kam als schnellster Läufer Lokalmatador Tim Lipecki ins Ziel. Siegerin bei den Läuferinnen wurde Claudia Wassermann in 34 Minuten und 45 Sekunden, bei den Walkerinnen kamen gemeinsam Andrea Ditt und Daniela Löw als erste ins Ziel, bei den Walkern siegte Jürgen Geyer. Die komplette Ergebnisliste kann unter www.tghochheim.de/leichtathletik eingesehen werden.

Nach dem auch die letzten Teilnehmer das Ziel erreicht hatten, erfolgte die Siegerehrung auf dem schönen Gelände des Kanuvereins Hochheim. Die Sieger erhielten Sachpreise, gesponsert vom Mainzer Laufladen in Bretzenheim. Geschäftsinhaber Michael Wolf zeichnete sich persönlich verantwortlich für die korrekte Zeitmessung. Nach der Siegerehrung wurde noch ausführlich über den stattgehabten Lauf bei Kaffee und Kuchen sowie belegten Brötchen und kühlen Getränken diskutiert.

Von Seiten der Veranstalter und Organisatoren (TG-Hochheim, Orthopädenpraxis und dem Verein Gesundheit und Lebenskunst e.v.) herrschte schnell Einigkeit darüber, dass dieser doch sehr erfolgreiche erste Lauf fortgesetzt werden muss. Als Termin steht bereits der 24. September 2006 fest. Dann wird es allerdings einige Änderungen geben. So wird mit Sicherheit ein verkürzter Kinderlauf angeboten. Des weiteren wird es wahrscheinlich zwei verschieden lange Strecken zur Auswahl geben. Darüber hinaus werden im nächsten Jahr auf Grund der diesjährigen Erfahrung keine Nachmeldungen mehr möglich sein.

Die Veranstalter bedanken sich insbesondere bei den vielen, vielen Helfern die zum Gelingen dieses Laufes beigetragen haben, bei der Stadt Hochheim für die hervorragende Kooperation; außerdem bedanken sich die Veranstalter nochmals bei den betroffenen Anwohnern der Südstadt für das entgegengebrachte Verständnis und natürlich bei allen Teilnehmern und hoffen auf ein mindestens genauso gutes Laufereignis 2006.

 

wbl_2005_3

Stefan Benner und Michael Wolf am Zieleinlauf bei der Zeiterfassung